CUPS-Links ins Nirgendwo

Vor ein paar Tagen wollte ich Mandriva 2009, welches ich ja noch auf meinem Rechner installiert habe, mit meinen CUPS-Netzwerk-Drucker verbinden, so dass ich auch von dort aus drucken kann. Doch das wollte einfach nicht funktionieren.

Erst suchte ich den Fehler bei Mandriva, denn sowohl unter Ubuntu als auch unter Windows ließ sich der Drucker damals problemlos einbinden. Doch mit etwas Nachforschung fand ich heraus, dass der Fehler wohl beim Server bzw. CUPS liegen muss. Denn einerseits funktionieren jetzt auch die anderen Clients nicht mehr, und das Webinterface von CUPS macht seltsame Dinge.

Es führen nämlich plötzlich sämtliche Links auf der Seite “Drucker” ins Leere. Statt eines Links der Form “http://192.168.1.120…..” (der IP des Servers) führen sie zu “http://127.0.0.1…..” (der Loopback-IP des Servers). Somit kann ich den vorhandenen Drucker weder deinstallieren oder sonstwie bearbeiten, zumindest nicht per Webinterface.

Stellt sich jetzt die Frage, was da schief gelaufen ist und wie ich das wieder hinbiegen kann. Tipps sind herzlich willkommen und ich werde wohl noch einen Eintrag im Ubuntuusers-Forum verfassen in der Hoffnung, dass mir dort geholfen werden kann. Bis dahin muss ich eben mein Netbook zum Drucker tragen, um mein Zeug zu Papier zu bringen (was glücklicherweise nicht allzu häufig der Fall ist).

Ubuntu vs. Mandriva auf dem Samsung NC10

Vor wenigen Tagen ist Mandriva 2009.1 erschienen . Die Distribution untersützt nach eigenen Angaben zahlreiche Netbooks, darunter auch das Samsung NC10, welches ich besitze. Ebenso soll die aktuelle Ubuntu-Version, Jaunty Jackalope, recht gut mit dem NC10 zusammenarbeiten . Ich wollte diese Aussagen einmal selbst überprüfen und habe die Live-CDs von Mandriva und (K)Ubuntu gegeneinander antreten lassen.

Mandriva One 2009.1 mit KDE

  • Funktioniert: Sound, Wlan, Sondertasten für Lautstärke rauf/runter und Standby, Webcam
  • Funktioniert nicht: Bluetooth, Sondertasten für Stummschalten, Bildschirmhelligkeit rauf/runter und Energieanzeige (Fn+F2)

Mandriva One 2009.1 mit Gnome

  • Funktioniert: Sound, Wlan, Sondertasten für Lautstärke rauf/runter, Stummschalten, Bildschirmhelligkeit rauf/runter und Energieanzeige, Webcam
  • Funktioniert nicht: Bluetooth

Kubuntu 9.04

  • Funktioniert: Sound, Wlan, Sondertasten für Lautstärke rauf/runter und Standby, Bluetooth, Webcam
  • Funktioniert nicht: Sondertasten für Bildschirmhelligkeit rauf/runter, Stummschalten und Energieanzeige

Ubuntu 9.04

  • Funktioniert: Sound, Wlan, Bluetooth, Sondertasten für Lautstärke rauf/runter, Stummschalten, Bildschirmhelligkeit rauf/runter, Energieanzeige, Standby, Webcam
  • Funktioniert nicht: -

Es gibt ein paar Dinge, die bei allen Distributionen funktionieren bzw. nicht funktionieren:

  • Funktioniert überall: Sondertaste zum Sperren des Touchpads (Fn+F10) sowie die Numlock-Taste (Fn+F11)
  • Funktioniert nirgends: Sondertaste zum Abschalten des Wlans (Fn+F9) sowie die Sonderfunktionen auf F3, F4, F5, F7, F8

Ein Hinweis noch zur Einstellung der Displayhelligkeit : Damit das auch im Akkubetrieb unter Linux funktioniert, muss eine kleine Änderung im BIOS vorgenommen werden (beim Start F2 gedrückt halten): Im Tab “Boot” bei der Option “Brightness Mode Control” auf “User Control” umschalten. Sonst bleibt das Display im Akkubetrieb im untersten Bereich der Helligkeit “hängen”.

Fazit

Ich bin etwas enttäuscht von Mandriva. Denn das Versprechen, das Samsung NC10 zu unterstützen, kann Mandriva nur teilweise erfüllen. Besonders ärgerlich aus meiner Sicht ist die fehlende BT-Unterstützung. Mir ist es zumindest nicht gelungen, meine BT-Maus unter Mandriva zu verbinden.

Wie es geht, zeigt hingegen Ubuntu. Hier funktioniert auch BT out-of-the-box und ebenso die wichtigsten Sondertasten. Kubuntu macht ebenfalls eine bessere Figur als Mandriva, kommt aber nicht ganz an Ubuntu heran.

Für mich bedeutet das, dass nun Ubuntu neben XP auf dem Samsung NC10 installiert ist, wo es bislang auch gute Dienste verrichtet.

Mandriva 2009 auf dem Eee 701

An der ein oder anderen Stelle im Netz und in Zeitschriften durfte ich erfahren, dass die 2009er-Version von Mandriva Anpassungen für die mittlerweile sehr beliebten Netbooks enthalten soll. Besonders auf den Eee-Modellen soll die französische Distribution dank angepasster Treiber (weitestgehend) out-of-the-box laufen. Ausgerüstet mit einer Mandriva One Live-CD, einem externen CD-Laufwerk und einem Eee 701 machte ich die Probe auf’s Exempel.

Mandriva ließ sich problemlos als Live-System von der CD starten. Dabei wurde die Hardware des Eee auch gleich erkannt und ich konnte z.B. Wlan problemlos nutzen. Nach diesem positiven ersten Eindruck folgte die Installation direkt aus dem Live-System heraus. Auch diese machte keine Probleme, ich musste meistens nur auf “Weiter” klicken.

Nach der Installation machte ich dann allerdings die ersten weniger erfreulichen Entdeckungen. Der installierte Gnome-Desktop ist offensichtlich nicht besonders gut an die geringe Bildschirmauflösung angepasst, so dass einige Schaltflächen am unteren Fensterrand nicht sichtbar sind. Besonders negativ macht sich das z.B. in der Systemverwaltung bemerkbar, wenn man versucht, neue Software zu installieren: dann muss man mehr oder minder blind mittels Tab-Taste die richtige Schaltfläche für “Installieren” finden.

Mandriva 2009 mit LXDE als Desktopumgebung

In einem Artikel der LinuxUser wurde als alternativer Desktop LXDE empfohlen. Diesen installierte ich dann auch. Und siehe da: die Fenster passen schon viel besser auf den kleinen Eee-Bildschirm. Allerdings gibt es auch hier Merkwürdigkeiten. So ist das Fenster, das sich nach Anklicken des Symbols für anstehende Systemaktualisierungen im Panel öffnet, nicht an die Displayhöhe des Eee 701 angepasst, wie folgender Screenshot zeigt:

Fehlende Buttons bei automatischer Aktualisierung

Startet man allerdings das Kontrollzentrum und stößt die Systemaktualisierung darüber an, sind alle Buttons sichtbar:

Korrekte Skalierung des Fensters bei manueller Aktualisierung

Als Fazit bleibt: die Anpassung von Mandriva 2009 an die Hardware des Eee kann durchaus mit “Spezial-Eee-Distributionen” wie Ubuntu-Eee mithalten. Richtig Spaß macht es aber erst mit einem alternativen Desktop wie LXDE, wobei auch dort manche Probleme mit der geringen Bildschirmauflösung das Bild etwas trüben. Dennoch ist Mandriva meiner Meinung nach einen Blick wert, wenn man eine “richtige” Linux-Distribution mit entsprechend umfangreichen Softwareangebot auf dem Eee haben will und nicht mit dem vorinstallierten, aber “kastrierten” Xandros zufrieden ist.