Vergleich PalmOS und WindowsMobile (Teil 3)

Hinweis: Der folgende Artikel wurde im Rahmen der Umgestaltung meiner Homepage hierher verschoben; er erschien ursprünglich im November 2006.

m letzten Teil möchte ich auf die E-Mail- Internet- und Multimediafähigkeiten der beiden Systeme eingehen.

Mail

PalmOS-Geräte haben das Programm “VersaMail” mit an Bord, bei WindowsMobile heißt es schlicht “Messaging”. Bei beiden Programmen lassen sich POP3- und IMAP-Konten konfigurieren und, falls gewünscht, ein Intervall festlegen, in dem automatisch neue Mails abgerufen werden. Sowohl bei PalmOS als auch bei WindowsMobile werden Textmails originalgetreu dargestellt, bei HTML-Mails hapert es jedoch. Hier bleibt meist nur der Text übrig.

In VersaMail kann der Nutzer einstellen, wie viele KB der Mail heruntergeladen werden sollen. Bei Bedarf kann dann der Rest der Nachricht nachgeladen werden. Bei etwas älteren Modellen wie dem Tungsten T3 kann der Posteingang von Outlook synchronisiert werden, die neueren Modelle holen die Mails nur noch direkt vom Server.

Die Mailanwendung von WindowsMobile hat die Konten “Outlook Posteingang” und “Hotmail” fest voreingestellt, diese lassen sich auch nicht nachträglich löschen. Es können entweder nur die Kopfzeile oder gleich die komplette Mail heruntergeladen werden. Die Smartphones mit WM5 beherrschen überdies den EMail-Push per Exchange Activesync.

"VersaMail" unter PalmOS

"Messaging" unter Windows Mobile

Internet

Bei den PalmOS-Geräten werden verschiedene Browser mitgeliefert, manchmal “WebPro”, manchmal “Blazer”. Auf dem T3 habe ich WebPro installiert. Dieser bietet drei Ansichten: Handheld-Ansicht, Normalansicht und Vollbild. In der Handheld-Ansicht wird die Website in ein einspaltiges Layout “gequetscht”, so dass kein seitliches Scrollen nötig ist. In der Normalansicht bleibt das Original-Layout der anzuzeigenden Seite weitestgehend erhalten.

Der PocketInternetExplorer von WindowsMobile bietet ebenfalls verschiedene Ansichten: Eine Spalte, Standard und Desktop. “Eine Spalte” macht das Selbe wie die Handheld-Ansicht des WebPro, in der Standard-Ansicht bleibt das Layout weitestgehend erhalten, lediglich die Grafiken und Schriften werden verkleinert dargestellt, so dass der Inhalt besser auf das kleine PDA-Display passt. In der Desktop-Ansicht gleicht die Darstellung tatsächlich der am Desktop-Rechner, dann ist jedoch viel Scrollen angesagt, da immer nur ein kleiner Ausschnitt der Website sichtbar ist. Der PocketIE hat übrigens die Eigenschaft, dass besuchte Websiten gespeichert werden. Das führt nach längeren Surfturen dazu, dass der Datenspeicher immer voller wird. Der Nutzer muss dann manuell die angesammelten Daten löschen, um wieder Platz zu schaffen.

WebPro: Normalansicht

WebPro Handheldansicht

PocketIE: Standardansicht

PocketIE: Ansicht "Eine Spalte"

PocketIE: Desktop-Ansicht

Musik und Video

Hier wird ein Vergleich etwas schwierig. Denn die PalmOS-Geräte haben verschiedene Programme zu MP3-Wiedergabe an Bord. Und eine Software zum Abspielen von Videos ist nicht immer enthalten. Wenn, dann ist es oft “Kinoma Player”, für den Videos aber mit der zugehörigen Desktop-Komponente erst in das passende, proprietäre Format umgewandelt werden müssen.

WindowsMobile liefert hingegen standardmäßig den MediaPlayer mit, der von der Optik und den Bedienelementen an den “großen” Windows MediaPlayer angelehnt ist. Der MediaPlayer kann sowohl Musik als auch Filme abspielen (in den Formaten .mp3, .wma und .wmv)

RealOne-Player bei PalmOS

Windows Media Player

Fotos

Beide Systeme bringen rudimentäre Programme zum Anzeigen von Bildern und Fotos mit. Bei PalmOS heißt es schlicht “Fotos”, bei WindosMobile “Bilder & Videos”. Beide Programme bieten eine Thumbnail- und Vollbild-Ansicht sowie die Möglichkeit, die Bilder in einer Diashow anzusehen.

"Fotos" unter PalmOS

"Bilder und Videos" bei Windows Mobile

Zum Schluss ein paar persönliche Worte

Mit PalmOS arbeite ich seit etwa 3 Jahren, vor 5 Monaten habe ich meinen ersten PocketPC gekauft. Somit kenne ich also beide Systeme und denke, ich kann die jeweiligen Vor- und Nachteile einigermaßen einschätzen. So ist meiner Meinung nach PalmOS etwas einfacher und schneller zu bedienen, da das gesamte Bedienkonzept besser auf den kleinen Bildschirm und die Stiftbedienung eines PDAs ausgerichtet ist. Ausserdem kommt das PalmOS mit weniger Ressourcen aus. Mit einem 200MHz-Prozessor läuft PalmOS flüssig, WindowsMobile kommt hin und wieder ins Stocken. Bei den Funtionen der PIM-Anwendungen geben sich beide Systeme nicht viel. Die Vorteile von WindowsMobile liegen bei der etwas bunteren Oberfläche. Ausserdem ist es mehr auf Multimedia ausgelegt, was schon die umfangreichere Softwareausstattung in diesem Bereich unterstreicht. Zudem ist die Auswahl an aktuellen Geräten mit WindosMobile-Betriebssystem größer.

Ich finde, jeder muss für sich das passende System finden. Arbeiten lässt es sich mit beiden. Ich persönlich konnte auch keinen gravierenden Unterschied bezüglich der Stabilität und Zuverlässigkeit feststellen. Und das Softwareangebot ist bei beiden Plattformen inzwischen unüberschaubar groß. Somit bleibt nur, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, um den persönlichen Favouriten zu finden. Ich hoffe, diese Gegenüberstellung konnte dabei etwas helfen.



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  3. PUGcast 11/2008

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