Wenn es nach Apple ginge, sollten/dürften wir unsere iPods nur mit iTunes verwalten. Leider (?) bietet Apple aber keine Linux-Version des Programms an, so dass man dort auf Alternativen angewiesen ist.
Die iPod-Unterstützung unter Linux ist dabei teils gut, teils weniger gut. Genauer: bei den älteren iPods klappt es ohne Probleme, bei den neueren (ab Nano 3G, iPod Classic und Touch) nur mit entsprechenden Eingriffen über die Kommandozeile, wie etwa im Ubuntuusers-Wiki beschrieben .
Ubuntu liefert als Programm für die Musikverwaltung “ Rhythmbox ” mit, das auch ein Plugin für den Zugriff auf den iPod enthält. Die Oberfläche des Programms ist iTunes nachempfunden, somit kam ich damit auch gleich zurecht. Im Gegensatz zu iTunes lässt sich Musik nicht nur vom PC auf den iPod überspielen, sondern umgekehrt auch die Musik vom iPod auf den PC. Somit lässt sich die eigene Musiksammlung recht einfach vom Windows- oder MacOS-Rechner auf die Linuxkiste übertragen.
Sollten in der Musiksammlung allerdings im iTunes-Shop gekaufte, kopiergeschützte Dateien enthalten sein, so können diese nicht abgespielt werden. Da hilft nur der Weg über das Brennen und Rippen einer CD.
Wer es bislang gewohnt war, dass der iPod von iTunes automatisch beim Anstöpseln mit der neuesten Musik befüllt wird, wird hier von Rhythmbox enttäuscht: alles, was auf den iPod soll, muss händisch per Drag&Drop “hinübergeschoben” werden.
Auf der Suche nach einem Programm, welches diese Aufgabe erledigt, bin ich auf Amarok gestoßen. Das Programm ist in der Lage, Wiedergabelisten mit dem “Media Device” zu synchronisieren. Amarok legt standardmäßig eine “Smart Playlist” mit der Bezeichnung “All Collection” an, in der die gesamte Musiksammlung enthalten ist (nicht allerdings die Podcasts, warum auch immer). Mit einem Rechtsklick darauf öffnet sich das Kontextmenü und es lässt sich der Punkt “Synchronize to Media Device” auswählen.
Leider funktioniert der Abgleich nur “halbautomatisch”, denn die Wiedergabeliste ist damit nur für den Transfer vorgemerkt. Den Transfer/Abgleich an sich muss man dann erst noch manuell anstoßen, indem man in der Leiste links außen zu “Device” wechselt und dort auf den Eintrag in der “Transfer Queue” rechtsklickt und “Start Transfer” auswählt.
Auch wenn Podcasts nicht in der “All Collection” Playlist enthalten sind, lassen sie sich doch (halb-)automatisch auf den iPod übertragen. In den Einstellungen eines jeden Podcasts lässt sich ein Häckchen bei “Add to media device transfer queue” setzen, das dafür sorgt, dass neue Episoden automatisch in der besagten “Transfer Queue” landen. Auch hier muss die Übertragung wieder manuell angestoßen werden.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die optimale Lösung habe ich für mich persönlich noch nicht gefunden. Rhythmbox gefällt mir vom Bedienkonzept/der Bedienoberfläche besser, was wohl daran liegt, dass ich von Windows her iTunes gewohnt bin. Amarok hingegen finde ich weniger bedienerfreundlich, allerdings ist der Ableich mit dem iPod hier komfortabler, da zumindest teilweise automatisiert.
Insgesamt bin ich mit der iPod-Unterstützung von Ubuntu jedoch recht zufrieden. Zumindest was den iPod Video angeht. Die oben angesprochene Prozedur für den Nano 3G habe ich mir bisher erspart. Die Tatsache, dass sich Apple da wieder besondere Schikanen einfallen hat lassen, um Nicht-iTunes-Nutzer auszusperren, lässt mich darüber nachdenken, ob ich den Nano vielleicht verkaufe und langfristig komplett vom iPod auf einen anderen Player umsteige .
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Für Amarok 2 habe ich ein (englisches) Tutorial geschrieben:
http://bausparfuchs.wordpress.com/2010/01/04/guide-how-to-get-your-ipod-work-with-amarok-2/