Es ist schon eine Weile her seit dem letzten Beitrag zum Thema “Getting Things Done” . Doch es wird Zeit, dass ich mal wieder was dazu schreibe. Es haben sich nämlich ein paar Dinge geändert (und manche leider nicht).
Kommen wir erst einmal zur technischen Seite. Mein System beruhte ja darauf, dass ich im wesentlichen OneNote als Zentrale für GTD nutzte: das war sowohl “digitaler Eingangskorb” als auch Projektverwaltung. Nun ist OneNote zwar recht praktisch, weil man vom Webseitenschnipsel bis zur handschriftlichen Notiz so ziemlich alles damit verarbeiten kann. Aber: eine Anbindung an den PDA ist nicht möglich (lediglich Notizen vom WindowsMobile-Gerät können importiert werden). Doch man möchte ja doch hin und wieder auch mal unterwegs seine Projektliste aktualisieren oder neue “nächste Schritte” festlegen.
Da nun der Neo sowieso wegkommt und ich wieder zu PalmOS zurückgekehrt bin, lag es nahe, auch gleich nach Alternativen zu OneNote zu suchen. Und so habe ich zwei Programme wieder ausgegraben, die ich früher schon mal mehr oder weniger erfolgreich für die GTD-Umsetzung genutzt habe: Bonsai und DayNotez.
Meine aktuelle Strategie sieht so aus, dass ich mit Bonsai meine Projektliste, meine Projekte und Checklisten verwalte. DayNotez dient als Informationssammler, besonders wenn mir unterwegs mal was einfällt, was ich unbedingt notieren möchte.
Dabei hat DayNotez den Vorteil, dass es bei jeder Notiz gleich das Erstellungsdatum und die Zeit erfasst. So weiß man, welche Notizen aktuell sind und welche nicht. Das ist besonders praktisch, weil man gleich sieht, welche Aufzeichnungen man beim “Weekly Review” berücksichtigen muss und welche nicht.
Doch beim Stichpunkt “Weekly Review” kommen wir auch schon zum Knackpunkt der Sache: ich krieg das einfach nicht hin. Zumindest nicht regelmäßig, also “weekly”. Eine Zeit lang bin ich motiviert und versuche, mein System up-to-date zu halten. Doch irgendwann verlässt mich dann die Disziplin und ich erfasse wieder nur die (vermeintlich) “wichtigen” Dinge. Irgendwelcher “Kleinkram” wird dann nicht mehr aufgeschrieben und das Rumgewurschtel geht wieder von vorne los.
Dabei ist wohl weniger ein zu umständliches System das Problem, sondern meine Denkweise: wenn eine zu erledigende Sache ansteht, dann neige ich dazu, einfach drauf loszuwerkeln, statt erst einen Plan anzufertigen. Zu planen finde ich in diesem Moment überflüssig, es hält mich doch nur von der eigentlichen Arbeit ab.
Es ist ein Clinch zwischen Kopf und Bauch: mein Kopf sagt, das Planen hält zwar erst einmal von der Arbeit ab, dafür geht sie nachher schneller von der Hand, weil man nicht unkoordiniert durch die Gegend wurschtelt und möglicherweise das Pferd von hinten aufzäumt. Mein Bauch aber sagt: es sind so viele Dinge zu tun und du willst dich jetzt hinsetzten und deine Zeit mit Outlines, Mindmaps und Plänen verschwenden? Leg’ gefälligst gleich los, sonst werden wir nie fertig!
Der Erfolg von GTD steht und fällt also mit der eigenen Disziplin. Ich hoffe, ich schaffe es, mal so lange konsequent dabei zu bleiben, bis es einfach zur Gewohnheit geworden ist. Bis dahin hab ich noch drei Versuche gut, denn ich habe mal irgendwo gelesen, dass man meistens fünf Versuche braucht, um eine neue Verhaltensweise zur Gewohnheit werden zu lassen.
Und, wie sieht es mit eurer Selbstdisziplin aus?