Xda Cosmo - die Smartphone-Flunder

Seit knapp zwei Wochen habe ich nun das (den?) Xda Cosmo. Wie bereits angekündigt möchte ich etwas ausführlicher über das Gerät berichten.

Dass ich das Cosmo überhaupt gekauft habe, war mehr oder minder Zufall. Denn eben jener Zufall wollte es, dass ich bei ebay über ein sehr günstiges Angebot stolperte. Der Preis von 222€ (normalerweise zahlt man locker 350€) für ein Neugerät war einfach zu verlockend. Zugegeben, gewisse Zweifel hatte ich schon, ob ich nicht auf ein unseriöses Angebot hereinfallen würde. Aber da der Anbieter schon länger bei ebay aktiv ist, nur positive Bewertungen hat und seine Adresse in der Artikelbeschreibung angegeben hat, wähnte ich mich halbwegs in Sicherheit. Und es ging dann auch alles gut, schon zwei Tage nach meiner Bestellung klingelte der DPD-Mann an der Tür und überreichte mir das Paket mit dem Cosmo.

Nun war ich gespannt, wie das Cosmo “in Echt” wirken würde. Denn auf den offiziellen Produktfotos hatte es mich designmäßig eher abgeschreckt. Aber es stimmt, was schon einige Besitzer in Foren geschrieben haben: auf den Bildern sieht es wirklich schlimmer aus, als es ist. Ich meine, vom Design und der Optik her gewinnt das Cosmo nicht unbedingt einen Preis, es ist aber auch nicht wirklich häßlich.

Wen das Cosmo rein optisch nicht überzeugt, den sollte es durch die gute Verarbeitungsqualität beeindrucken. Das Gerät liegt gut in der Hand und macht einen stabilen Eindruck. Einzige Schwachstelle aus meiner Sicht ist die Gummi-Abdeckung für den USB-Anschluss an der Unterseite. Ich weiß nicht, wie oft man den auf- und zuklappen kann, bis der Gummi irgendwann ausleiert, abreißt oder bricht.

Der große Tumpf des Cosmo ist seine geringe Dicke, mit gerade einmal 13mm ist es fast einen ganzen Zentimeter dünner als ein Treo 680. Und verschwindet somit ohne große “Beule” in der Hosentasche.

Der Bildschrim kann mit knackigen, satten Farben und scharfer Darstellung überzeugen. Er ist mit 2,4″ ein paar Millimeter größer als bei anderen Smartphone-Edition-Geräten. Auch im Freien und bei Sonnenlicht ist das Display noch ablesbar.

Die Tastatur hat einen guten Druckpunkt, es lässt sich gut damit tippen. Allerdings könnten Personen mit dicken Fingern etwas Probleme haben, denn die Abstände zwischen den Tasten sind nicht allzu groß ausgefallen. Etwas ungünstig ist auch die Eingabe von Umlauten: über die “Sym”-Taste ruft man eine Auswahl von Sonderzeichen auf und wählt über das Navigationspad das gewünschte Zeichen aus, das dann eingefügt wird. Das ist z.B. beim Treo besser gelöst. Das Cosmo wird mangels Touchscreen komplett über die Tastatur bedient, was ich als Anhänger der Einhandbedienung sehr positiv finde. Mir fehlt der Touchscreen jedenfalls nicht wirklich. Um in Webseiten oder sonstigen Dokumenten zu scrollen, kann man neben dem 5-Wege-Navigator auch die “JOGGR” getaufte berührungsempfindliche Leiste an der rechten Seite neben dem Bildschirm nutzen. Diese Leiste wird von manchen gehasst, von anderen geliebt. Ich persönlich habe sie deaktiviert, weil man einfach zu oft versehentlich dran kommt.

Die Qualität des Telefonteils ist gut. Ich hatte bisher noch keine Probleme, meinen Gesprächspartner zu verstehen und auch die Gegenseite hat sich bisher nicht beklagt. Was den Empfang angeht, kann ich keinen besonderen Unterschied zu meinen bisherigen Handys und Smartphones feststellen.

Nun zu den inneren Werten: Das Cosmo hat 64MB RAM und 128 MB Flash, im Vergleich dazu das Qtek 8500 mit 64MB RAM und 64MB Flash. Das Cosmo hat also ganze 64MB mehr Speicher für Daten. Die Geschwindigkeit der beiden Geräte ist etwa gleich, der Prozessor des Cosmo ist schließlich auch nur 6MHz schneller als beim Qtek. In der Praxis bedeutet das, dass die am häufigsten benutzen Programme sowieso ständig im Hintergrund laufen und somit ohne Verzögerung bereit stehen. Ansonsten vergehen 1-3 Sekunden beim Programmstart, je nach Anwendung.

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal des Cosmo ist das integrierte Wlan. Das Verbinden mit meinem heimischen Funknetz klappte in kürzester Zeit ohne Probleme. Die Übertragungsgeschwindigkeit bei Wlan ist natürlich einen ganzes Stück schneller als bei einer GPRS-Verbindung. Somit macht Surfen wirklich Spaß und man kann auch mal eine nicht pda-optimierte Seite ansteuern. Zumal die Darstellung von Webseiten im InternetExplorer meiner Meinung nach sehr gut ist.

Die integrierte Kamera mit 1,3 MP ist sicherlich kein Digicam-Ersatz, macht aber durchaus brauchbare Schnappschüsse. Vor allem bei etwas ungünstigen Lichtverhältnissen, etwa in dunklen Räumen, werden die Bilder deutlich besser als beim Qtek 8500, das die selbe Auflösung bietet.

Insgesamt muss ich sagen, dass mir mit dem Cosmo ein Glückstreffer gelungen ist. Das Gerät ist gut ausgestattet, gut verarbeitet, kompakt und für 222€ ein wirkliches Schnäppchen. Auch wenn das Softwareangebot für die Smartphone-Edition bei weitem nicht an die des “großen” WindowsMobile oder PalmOS herankommt, kann es (teils mit Zusatzsoftware) doch alles, was ich tagtäglich brauche: Kalender, Adressen, Aufgaben, Notizen, Mails, Internet und Telefonie, daneben auch Multimedia wie Musik, Fotos und Videos. Also im Grunde all das, was ein Smartphone können muss.

Wie es scheint, habe ich vorerst mein “Traumgerät” gefunden. Ein Smarphone mit QWERTZ-Tastatur, kompakten, hosentaschentauglichen Maßen und guter Ausstattung. Meinen T3 nutze ich inzwischen kaum noch, und meine anderen beiden Smartphones, SDA und Qtek 8500, werden wohl bald einen neuen Besitzer bekommen.

4 Responses to “Xda Cosmo - die Smartphone-Flunder”


  1. 1 owl Apr 5th, 2007 at 5:15 am

    Augen auf beim Eierkauf:
    Das Teil gibt’S bei T-Mobile als “MDA Mail”. Dieser hat aber *kein* WLAN! Dieses Manko lässt sich auch nicht durch patchen der Firmware beheben, dem MDA scheint die WLAN-Hardware gänzlich zu fehlen.

  2. 2 Matthas Jul 25th, 2007 at 11:57 am

    Hi, ich kriege bei mir das WLAN nicht an’s laufen an einem T-Com Speedport 700 der WPA2-SPK verwendet. Was muß man da unter Verschlüsselung auf dem XDA nehmen wenn die Authentifikation auf WPA2-SPK steht? Danke und Gruß, Matthias

  3. 3 Thomas Jul 25th, 2007 at 4:07 pm

    @ Matthias

    Das kommt drauf an, welche Verschlüsselung der Router verwendet.(bei meinem Router gibt’s “TKIP” oder “AES”). Das solltest du in den Einstellungen deines Routers abfragen können.

  4. 4 Hauke Okt 6th, 2007 at 5:48 pm

    Hi,

    Habe das Gerät auch seit einigen Wochen, hab es durch diverses Software auf und runter spielen schon einmal gekillt *g* war nen beschissenes Gefühl :D aber ansonsten bin ich total zufrieden, kann es nu empfehlen

    lG, schöner Artikel

    Hauke

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